Zentrale Archäologische Orte
Bronzezeitliche Grabhügel, ein neuzeitliches Schlachtfeld und mittelalterliche Städte - die Prignitz ist nicht nur ein Paradies für Ruhesuchende und Naturfreunde, sondern auch für Geschichtsentdecker. Wie kaum eine andere Region in Deutschland weist die Region eine außergewöhnlich hohe Dichte an historischen Schätzen auf.
Über 3.000 archäologische Fundstellen sind bislang bekannt und zeugen vom reichen geschichtlichen Erbe der Prignitz. Bedeutende Funde der Zentralen Archäologischen Orte sind ausgrabungsgeschichtliche Highlights von nationalem unter sogar internationalem Rang. Insgesamt 6 archäologische Orte sind in der Prignitz als herausragend definiert worden.
Großsteingrab Mellen
Schon seit tausenden von Jahren liegen die riesigen Steine vor dem Prignitzer Örtchen Mellen und gaben Historikern lange Zeit Rätsel auf. Das imposante Hünengrab zeugt von einer weit verbreiteten Bestattungskultur der Jungsteinzeit. Die über 30 Tonnen schweren Steine wurden zu einer Grabkammer angeordnet und die Toten feierlich bestattet. Noch heute ragen die gewaltigen Findlinge ruhig und stolz aus dem Boden. Als letztes erhaltenes Großsteingrab der Prignitz steht die 22 mal 8 Meter große Anlage bereits seit 1887 unter Denkmalschutz. Umgeben von urwüchsiger Natur lässt sich ein Besuch des Mellener Hünengrabes perfekt mit einem Ausflug in das nahe gelegene artenreiche und mystische Rambower Moor verbinden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Landkreises Prignitz.
Königsgrab Seddin
Auf den Spuren alter Prignitzer Sagen führt kein Weg am Königsgrab Seddin vorbei. Umgeben von urwüchsiger Natur erhebt sich der imposante Grabhügel aus der Landschaft. Das Königsgrab gilt mit seinen wertvollen Schätzen als die bedeutendste Grabanlage des 9. Jhd. v. Chr. im nördlichen Mitteleuropa. Eine wertvolle Amphore aus Bronze wurde in der Grabkammer gefunden. Sie enthielt die Asche eines mächtigen Seddiner Herren. Im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg werden Kopien der Funde aus dem Grab und dessen Umgebung präsentiert. Ein ganzjährig zugänglicher Rundwanderweg führt um die Grabstätte, die sich über ca. 3.000 qm erstreckt.
Kopien der Funde sind im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg zu besichtigen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Landkreises Prignitz.
Archäologischer Park Freyenstein
Das mittelelterliche Freyenstein gehört zu einer der wenigen Stadtwüstungen in Brandenburg. Es ist ein Musterbeispiel für den Bauboom im 13. Jahrhunderts. Geomagnetische Untersuchungen ab dem Jahr 2000 sowie Grabungen und moderne Messmethoden ermöglichten schließlich eine Rekonstruktion des mittelalterlichen Stadtbildes. Der Archäologische Park Freyenstein bietet Besuchern eine Momentaufnahme mit allen Facetten des mittelalterlichen Stadtlebens. Mit modernsten Installationen in Szene gesetzt, versetzen die Ausgrabungsfunde der beeindruckenden Stadtwüstung die Gäste zurück in die Zeit des 13. Jahrhunderts. Die Zeitreise umfasst 40 Stationen, die vom Aufschwung der Stadt Freyenstein und dem bewegten Leben ihrer Bewohner erzählt.
Eintrittskarten, Audioguide und Informationen sind im "Neuen Schloss" in der Stadt erhältlich.
Weitere Informationen finden Sie unter www.park-freyenstein.de.
Adelssitz Meyenburg
Das stolze Schloss Meyenburg diente seit Jahrhunderten herrschaftlichen Familien als Wohnort. Eine mittelalterliche Steinspeicherheizung zeugt vom Alter und von der Bedeutung des Bauwerks. 2004 wurde bei Ausgrabungen ein sensationeller Fund gemacht: ein seltener Dreikönigsring, welcher im Archäologishcen Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster in Brandenburg an der Havel ausgestellt ist. Das Schriftbild erlaubt die Datierung in die erste Hälfte des 14. Jhd. und das wertvolle Material deutet auf die hohe soziale Stellung des Trägers hin. Heute hat in dem aufwändig rekonstruierten Schloss das erste Modemuseum Deutschlands seinen Platz gefunden. Die Sammlung von Josefine Edle von Krepl gehört zu einer der weltweit größten Privatsammlungen. Ebenfalls beherbergt das Schloss das liebevoll eingerichtete Schlossmuseum, welches die Geschichte der Region, des Schlosses und seiner Bewohner erzählt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Landkreises Prignitz.
Schlachtfeld 1636 auf dem Scharfenberg bei Wittstock
Es waren ganz gewöhnliche Baggerarbeiten in einem Gewerbegebiet im Jahr 2007, welche zu einer in Europa einzigartigen Entdeckung führten. Die Bauarbeiter stießen auf ein Massengrab von 125 Männern des Dreißigjährigen Krieges. Das 6 km² große Schlachtfeld wurde von Archäologen untersucht. Neben Munition wurden auch Schmuck, Teile der Bewaffnung, Kleidung und Ausrüstungsgegenstände gefunden. Es wurde eine Aussichts- und Gedenkplattform errichtet, die auch für Besucher zugänglich ist. Direkt im Zentrum des damaligen Schlachtgeschehens wurde eine von zwei stillgelegten Wasserkavernen zur Aussichtsplattform umfunktioniert. Von ihrem Dach reicht der Blick weit über den Ort, der damals zahlreichen Menschen den Tod brachte. Im Inneren des Wasserspeichers zieht eine einzigartige Ausstellung den Besucher in ihren Bann. Der "Raum der Stille" mit künstlerisch nachgestellten Skeletten regt zum Nachdenken an.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Landkreises Prignitz.
Burg Lenzen
Eingehüllt in sattes Grün thront die mittelalterlich-barocke Burganlage auf einer Anhöhe am Rande des Städtchens Lenzen. Im Inneren des Burghügels schlummert eine der bestuntersuchten slawischen Burgen Brandenburgs. Im Rahmen der bis dahin tiefsten archäologischen Ausgrabungen Brandenburgs wurde 2002 der Keller bis auf sieben Meter vertieft. Diese Untersuchung förderte hölzerne Bauteile und Gegenstände in ungekannter Qualität ans Tageslicht. Heute beherbergt die Burg ein Hotel mit Restaurant und das Zentrum für Auenökologie und Umweltbildung des BUND sowie ein Besucherinformationszentrum. Eine besondere Attraktion ist der virtuelle Flug auf dem Rücken einer Wildgans in der Turmkuppel. Ein Erlebnis für Groß und Klein!
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Landkreises Prignitz.